• Menu
  • Skip to right header navigation
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Zur Fußzeile springen

MachtWas!?!

Ein Blick hinter die Kulissen

  • Podcast Blog
  • Impressum
  • Podcast Blog
  • Impressum

Katja Riemann, Schauspielerin, Regisseurin und Unicef-Botschafterin

Katja Riemann, Schauspielerin und Unicef-Botschafterin, Regisseurin
Katja Riemann, Schauspielerin, Regisseurin und Unicef-Botschafterin

18. Mai 2021 //  by MW Redaktion

„Erstmal muss ich Sie enttäuschen. Es ist nicht so, dass ich mit Angeboten zugeballert werden würde. Das ist nicht so.“

Katja Riemann

Höre den MachtWas!?! Podcast auf Apple Podcast, Spotify, Google Podcasts, Pocket Casts oder Deezer.

MachtWas bei Apple Podcasts
MachtWas bei Spotify
MachtWas Podcast bei google

Katja Riemann über ihre Karriere als Schauspielerin, Kunst als Arbeit und ihr Engagement als Unicef-Botschafterin

Die Künstlerin Katja Riemann ist im MachtWas!?!-Podcast zu Gast. Katja Riemann hat ihre Karriere als Theaterschauspielerin begonnen. Irgendwann ist sie in den Filmen befreundeter Filmstudenten aufgetreten, die, wie sie selbst sagt, überraschenderweise auch kommerziell erfolgreich wurden.

Allerdings möchte Katja Riemann nicht nur als Schauspielerin wahrgenommen werden. Sie singt, hat eine Jazzband gegründet, ein Buch geschrieben und ist Unicef-Botschafterin. Und letztes Jahr hat sie ihren ersten Dokumentarfilm gedreht. Über eine Filmschule im Lager Moria, bevor dieses Ende 2020 abgebrannt ist.

Katja Riemann spricht im Podcast über Humor in schwierigen Situationen und den richtigen Ansatz für humanitäre Hilfe. Außerdem geht es um die Bedeutung von Filmen, Berufsverbote, MeToo, Übergänge zwischen Talent und Erfahrung und warum der Tatort eigentlich immer 88 Minuten lang sein muss.

Schnelle Betroffenheit und rasche Meinungsbildung hilft nicht

Katja Riemann macht im Rahmen ihrer Arbeit als Unicef-Botschafterin auf die Lage von Menschen aufmerksam, die sonst kein Gehör finden. Im Podcast erzählt sie anekdotenhaft von Grenzübergängen im Ostkongo und konkreten Projekten in Senegal. Sie möchte mit ihrer Arbeit Aufmerksamkeit erzeugen: „Man kann ja nicht davon ausgehen, dass jeder weiß, wie das aussieht, wie das riecht oder so. Also, ich versuche auch immer das Bühnenbild, sozusagen, mitzubringen.“

Im Podcast erklärt Katja Riemann, wie humanitäre idealerweise ablaufen sollte. Wenn man wissen möchte, was die Bewohnerinnen von einem senegalesischen Dorf wissen und brauchen, muss man sie erst einmal fragen. Katja Riemann veranschaulicht, warum für solche Unterhaltungen, die Frauen von den Männern und die Jugendlichen von den Erwachsenen getrennt werden müssen.

Empörungskultur würde auch bei Menschenrechtsverletzungen und humanitären Katastrophen nicht hilfreich sein. Es ginge nicht darum zu schockieren oder Betroffenheit zu erzeugen, sondern um längerfristige Änderungen. Dennoch könne man grausame Umstände, wie die Genitalverstümmelungen an Frauen, nicht unerwähnt lassen.

„Das ein bisschen enthysterisieren. Und sich befreien von der Empörungs- und auch Betroffenheitskultur. Die, finde ich, so ’ne schnelle hohe Energie kreiert, aber dann ist gleich schon zu Ende.“

Katja Riemann

Eine Filmschule für Cineasten in Moria

Katja Riemann hat vor kurzem ihren ersten eigenen Dokumentarfilm über eine Filmschule in Moria gedreht. In dieser Filmschule kommen Technikerinnen, Cineasten und Kreative zusammen, um einminütige Fiction-Filme zu machen: „Ich wollte den Studierenden quasi die Bühne geben über Film zu sprechen, um sie von dem Stigma zu befreien, des Geflüchtetenstatus. […] Die Menschen, die sich dann in einem Camp sammeln, werden ja zu Geflüchteten. Die haben ja nicht mal mehr eine Nationalität sozusagen.“

„Entschuldigung, ich bin nicht die Problemlöserin. Ich ruf jetzt auch niemanden auf. […] Ich erzähle von dem, was ich gesehen habe.“

Katja Riemann

Michael und Katja Riemann unterhalten sich darüber, wie diese Filmschule im Laufe der Pandemie zum externen Kommunikationsmittel des Camps wurde. Journalistinnen durften zu diesem Zeitpunkt das Lager nicht mehr betreten.

Filme können mehr als Entertainment sein, dass sei keine Frage. Katja Riemann verrät im Podcast aber auch, dass ihr in schwierigen Zeiten nicht nach psychologischen Thrillern oder anderer schwerer Kost ist.

Ab dem 1. Mai ist die Dokumentation in der arte Mediathek zu sehen.

Der immerwährende Kampf für eine Schauspielrolle

Katja Riemann spricht über Ängste, Zweifel und Prokrastination. Sie möchte andere Menschen ermutigen über sich selbst zu wachsen. Das anschließend einsetzende Gefühl gebe einem fast immer die Motivation weiterzumachen: „Wenn man etwas macht, egal was es ist […], was man sich eigentlich nicht zutraut, zweifelt oder wo das Herz so ganz doll klopft, wenn man nur dran denkt […]. Wenn man quasi etwas tut, vor dem man Angst hat, dann ist man mutig. […] Du bist nicht mutig, wenn du etwas machst, vor dem du keine Angst hast.“

Um neue Rollen müsse selbst Katja Riemann noch ringen. Michael möchte wissen, ob ein gewisses Standing nicht helfen würde. „Ich weiß nicht, vielleicht bilde ich mir das ein. Aber ich glaube am Ende zählt deine Schauspielerei.“

„Erstmal muss ich Sie enttäuschen. Es ist nicht so, dass ich mit Angeboten zugeballert werden würde. Das ist nicht so.“

Katja Riemann

Im Podcast erklärt Katja Riemann die einzelnen Schritte vom Castingprozess und spricht auch über Rollen, die sie direkt ablehnen würde. Das seien vor allen die, die sie schonmal gespielt habe. „Auch wenn man wusste, das ist jetzt ein fetter Produzent, Bernd Eichinger oder so. Und ich sag: ‚Warum soll ich das machen? Das hab‘ ich ja schon gemacht.“

Außerdem wünscht Sie sich mehr Möglichkeiten für Initiativbewerbungen. „Wieso habe ich eigentlich kein Vorsprechen bekommen bei Inglourious Basterds? […] Wäre ich gern zum Vorsprechen gegangen.“

Wo überschneiden sich Arbeit und Kunst?

Michael und Katja Riemann sprechen über die Vorurteile und darüber, ob künstlerische Arbeit in der Wahrnehmung vieler nicht wirklich anstrengend ist. Nicht wie Arbeiten wie pflastern, tischlern oder einen Acker zu bestellen, sozusagen die „richtige Arbeit“.

Katja Riemann hebt ihre glücklicherweise privilegierte Lage bewusst hervor: „Ich glaub es sind 4% der Schauspielerinnen in Deutschland, die gut von ihrem Job leben können.“ Mehr als die Hälfte der Schauspieler könnten ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten. Dazu sei auf jeden Fall anzumerken. „Das darf man jetzt nicht vergessen. Nicht alle, die nicht erfolgreich sind, sind weniger gute Schauspieler. Und nicht alle, die erfolgreich sind, sind geborene Schauspieler.“

Katja Riemann sieht in Streaming-Anbietern nicht das Ende der Filmpaläste. Da sei die Pandemie und der daraus resultierende Lockdown ein viel größeres Problem für die Kinos.

Die Rolle der Frau

Die deutsche Filmbranche liege in der Frage nach geschlechtlicher Gleichberechtigung deutlich zurück. „Die haben irgendwie noch nicht erkannt, dass man Frauen ab 40 gar nicht aussortieren muss, sondern dass die ziemlich schön und sexy sein können und was zu sagen haben. Also, abgesehen von den Tatort-Kommissarinnen.“

Insbesondere für Schauspielerinnen ab einem gewissen Alter gibt es Hürden. Und wenn Filme die Realität abbilden, müssten dann nicht alle Gruppen proportional repräsentiert sein?

„Ich bin 50 und ich bin ’ne Frau. Und da ist die Frage, was soll man jetzt spielen? Außer Müttern von Söhnen, die Robert heißen.“

Katja Riemann

Katja Riemann geht davon aus, dass vor allem der Mainstream nicht die Realität abbildet. Und sie macht darauf aufmerksam, dass die in Deutschland beliebten Weltkriegs- und Nazifilme schon aus historischen Gründen wenig Platz für prominente Frauenrollen hätten.

Am Ende des Podcasts spricht Katja Riemann über ihre Berufsverbote bei öffentlichen und privaten Sendern. Das bedeutet, dass sämtliche Produktionen der jeweiligen Sendern, sie nicht engagieren durften. Was diese Berufsverbote ausgelöst habe, wüsste sie bis heute nicht.


Zitate:

00:03:47 „Das darf man jetzt nicht vergessen. Nicht alle, die nicht erfolgreich sind, sind weniger gute Schauspieler. Und nicht alle, die erfolgreich sind, sind geborene Schauspieler.“

00:10:15 „Das ein bisschen enthysterisieren. Und sich befreien von der Empörungs- und auch Betroffenheitskultur. Die, finde ich, so ’ne schnelle hohe Energie kreiert, aber dann ist gleich schon zu Ende.“

00:13:31 „Entschuldigung, ich bin nicht die Problemlöserin. Ich ruf jetzt auch niemanden auf. […] Ich erzähle von dem, was ich gesehen habe.“

00:20:47 „Man kann ja nicht davon ausgehen, dass jeder weiß, wie das aussieht, wie das riecht oder so. Also, ich versuche auch immer das Bühnenbild, sozusagen, mitzubringen.“

00:30:37 „Ich wollte den Studierenden quasi die Bühne geben über Film zu sprechen, um sie von dem Stigma zu befreien, des Geflüchtetenstatus. […] Die Menschen, die sich dann in einem Camp sammeln, werden ja zu Geflüchteten. Die haben ja nicht mal mehr eine Nationalität sozusagen.“

00:38:09 „Erstmal muss ich Sie enttäuschen. Es ist nicht so, dass ich mit Angeboten zugeballert werden würde. Das ist nicht so.“

00:41:45 „Weil das ist für mich so das Betreten von neuen Räumen. Ich mach das auch nicht […] ohne Zittern und Zagen.“

00:47:38 „Wenn man etwas macht, egal was es ist […], was man sich eigentlich nicht zutraut, zweifelt oder wo das Herz so ganz doll klopft, wenn man nur dran denkt […]. Wenn man quasi etwas tut, vor dem man Angst hat, dann ist man mutig. […] Du bist nicht mutig, wenn du etwas machst, vor dem du keine Angst hast.“

00:52:49 „Auch wenn man wusste, das ist jetzt ein fetter Produzent, Bernd Eichinger oder so. Und ich sag: ‚Warum soll ich das machen? Das hab‘ ich ja schon gemacht.“

00:58:42 „Ich weiß nicht, vielleicht bilde ich mir das ein. Aber ich glaube am Ende zählt deine Schauspielerei.“

00:59:52 „Wieso habe ich eigentlich kein Vorsprechen bekommen bei Inglourious Bastards? […] Wäre ich gern zum Vorsprechen gegangen.“

01:03:42 „Ich habe noch nie ein e-Casting gewonnen.“

01:04:12 „Ich bin 50 und ich bin ’ne Frau. Und da ist die Frage, was soll man jetzt spielen? Außer Müttern von Söhnen, die Robert heißen.“

01:04:42 „Die haben irgendwie noch nicht erkannt, dass man Frauen ab 40 gar nicht aussortieren muss, sondern dass die ziemlich schön und sexy sein können und was zu sagen haben. Also, abgesehen von den Tatort-Kommissarinnen.“

01:08:58 „Das ist ja nicht auch nur ein Problem der Filmbranche. Diese ganze MeToo-Geschichte.“

01:13:14 „Natürlich. Mir wünscht man ja immer viel Spaß, wenn ich zur Arbeit gehe.“

01:17:04 „Ich glaub es sind 4% der Schauspielerinnen in Deutschland, die gut von ihrem Job leben können.“

01:19:42 „Ich würde gerne mal ’ne Serie drehen. Ich hab‘ das jetzt noch nicht gemacht.“

01:24:37 „Ich hab‘ das eben alles erlebt als ganz junge Frau. Diese ganze Umklammerung in Angst und Druck, die ausschließlich ausging von Männern.“

Kategorie: Podcast FolgenSchlagwort: Botschafter, Fuck you göthe, Herausforderungen und Angst, Kunst, Kunst als Arbeit, Regie führen, Regiedebut, schauspieler, Schauspielerin, Schauspielschule

Vorheriger Beitrag: «Paul Ziemiak Generalsekretär der CDU Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU im Podcast
Nächster Beitrag: Michael Lessmann, Managing Director von Ritter Sport Michael Lessmann, der Geschäftsführer von Ritter Sport im Podcast»

Haupt-Sidebar

Newsletter

Neueste Beiträge

  • Rolf Nikel, deutscher Botschafter a.D. in Polen
  • Julia Solska – Bericht aus Kiew
  • Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz
  • Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker
  • Sebastian Sons, Politikwissenschaftler

Footer

Aktuelle Podcasts

  • Rolf Nikel, deutscher Botschafter a.D. in Polen
  • Julia Solska – Bericht aus Kiew
  • Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

Suche

Kontakt

Impressum
Datenschutz

Copyright © 2023 · MachtWas!?!