„Wir machen einfach Dinge, wo ich meinen Kindern in die Augen schauen und ihnen sagen kann: Papa macht irgendwie gute Werbung.“
Raphael Brinkert
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Raphael Brinkert, der Kopf hinter der Wahlkampf-Kampagne von Olaf Scholz über Politik und Medien und den Wahlkampf von 2021
Der Mann hinter der Wahlkampf-Kampagne von Olaf Scholz
Raphael Brinkert ist Gründer der Werbeagentur BrinkertLück, die mit einem Fokus auf Sport, gesellschaftliche Kommunikation und ökosoziale Transformation arbeitet. Er hat 2019 bereits den Europawahlkampf für Angela Merkel verantwortet und war 2021 mit BrinkertLück Leadagentur des SPD-Bundestagwahlkampfes von Olaf Scholz. Weitere Kunden sind etwa der DFB oder die DSEE. Im Podcast spricht er mit Michael über seine Haltung im Werbebusiness, Faktoren einer guten Kampagne und natürlich über den Bundestagswahlkampf 2021. Welchen Anteil hat er an dem Sieg von Olaf Scholz, welche Fehler haben die anderen Kanzlerkandidaten gemacht und wäre Markus Söder die größere Konkurrenz gewesen?
Die wichtigsten Timecodes dieser MachtWas!?!-Folge:
00:41:32: Vorstellung Brinkert + Agentur
00:12:11: Faktoren einer guten Kampagne | Bundestagswahlkampf 2021
00:21:15: Auswahl der Kundschaft
00:30:10: Außenkommunikation des DFB
00:36:01: Politik und Medien
00:47:20: Learnings über politische Kommunikation und Politikbetrieb
Klare Ansagen in der Werbung
Etwa 10.000 Botschaften erhält jeder Mensch am Tag, sagt Raphael Brinkert. Unsere Kommunikation habe sich stark verändert, weshalb es heute in der Werbung darauf ankomme, klare Ansagen zu senden. Laut unserem Gast sollte eine gute Kampagne deshalb einfach kommuniziert sein und gleichzeitig unterhalten. Weiterhin brauche es Kreativität, um in der Werbungsflut hervorzustechen. Brinkert setzt auf das Motto „Keep it simple and stupid“ und ist besonders großer Fan von dem klassischen Plakat – „weil man kann es nicht wegswipen.“
Auswahl der Kundschaft
„Grundsätzlich mag ich Kunden, wo wir einen Vorher-Nachher-Effekt haben.“
Raphael Brinkert
Die Kundschaft wählt die Agentur BrinkertLück anhand der Faktoren Bekanntheit, Sympathie und Vertrauen aus. Sie lehnt grundsätzlich Unternehmen ab, die einen negativen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Im Podcast erklärt Brinkert, dass auch die Agenturbelegschaft entscheiden kann, mit welchen Kunden sie persönlich zusammenarbeiten wollen und mit welchen nicht. Weiterhin erläutert unser Gast, welche Erfahrungen er aus der Zusammenarbeit mit Sixt in den Bundestagswahlkampf einbringen konnte und wie gut er das Wahlprogramm der SPD tatsächlich kennt.
Werbung in der Politik
Brinkert geht in der Podcastfolge auf die unterschiedlichen Kampagnen im Bundestagswahlkampf 2021 ein. Anna-Lena Bärbock habe beispielsweise zu viele handwerkliche Fehler gemacht. Außerdem habe man die innerparteiliche Unruhe auch in der Außenkommunikation gemerkt. Armin Laschet hingegen sei unzureichend vorbereitet gewesen. Auch zu Markus Söder äußert sich unser Gast im Podcast. Abschließend dreht sich das Gespräch darum, wie viel Verantwortung jeweils die Personen, die Inhalte und die Kampagne am Erfolg einer Partei haben. Insgesamt rät unser Gast:
„Bei Parteien geht es um Vertrauen, um Sicherheit. Und das vermittle ich nicht, wenn ich mein Logo immer ändere, wenn ich die Typografie immer ändere, wenn ich die Visualisierung wieder ändere. Das heißt: Harmonisierung tut allen Parteien gut.“
Raphael Brinkert
Zitate:
00:08:57: „Wir machen einfach Dinge, wo ich meinen Kindern in die Augen schauen und ihnen sagen kann: Papa macht irgendwie gute Werbung.“
00:14:23: „In der Medienvielfalt, die wir sehen über soziale Netzwerke und Co., finde ich ein unfassbarer Gewinner ist das klassische Plakat, weil man kann es nicht wegswipen.“
00:22:33: „Selbst als Kommunikationsexperte bin ich ein Freund des Tabakwerbeverbots in Deutschland.“
00:23:11: „Unternehmen, die einen negativen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, denen stehen wir skeptisch erst mal per se gegenüber.“
00:24:26: „Grundsätzlich mag ich Kunden, wo wir einen Vorher-Nachher-Effekt haben.“
00:36:19: „In einer Zeit, wo ein Halbsatz – jetzt auch von Frau Bärbock gerade diese Woche wieder durch Desinformation/ durch Fake News nicht nur von Hatern durch den Kakao gezogen wird, sondern dass auch Leitmedien Deutschlands diesen Halbsatz aufgreifen und Unterstellungen betreiben, das ist schon die Absurdität, in der wir leben.“
00:43:22: „Die Partei macht die demokratischen Inhalte und das Programm und wir verdichten es dann mit der strategischen Abteilung des Kunden.“
00:45:08: „Es gibt mehr und mehr Personenwahlkämpfe, aber die Partei und das Programm muss sie tragen.“
00:46:49: „Bei Parteien geht es um Vertrauen, um Sicherheit. Und das vermittle ich nicht, wenn ich mein Logo immer ändere, wenn ich die Typografie immer ändere, wenn ich die Visualisierung wieder ändere. Das heißt: Harmonisierung tut allen Parteien gut.“