„Man muss jetzt nicht unbedingt an Gott glauben oder sich einer Religion zugehörig fühlen, um Mitglied der CDU zu sein.“
Serap Güler
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Serap Güler über ihre Schwerpunkte in der Politik, innerparteiliche Wettkämpfe und der Unterschied zwischen Kommunal- und Bundespolitik
Die CDU-Politikerin Serap Güler studierte Kommunikationswissenschaft und Germanistik und war von 2017 bis 2021 Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in NRW. Anschließend zog sie als Abgeordnete in den Deutschen Bundestag. Im Podcast erzählt sie von einem aktuellen Eklat im Verteidigungsausschuss und welche Ziele sie in ihrem Beruf verfolgt. Es geht außerdem um innerparteiliche Wettbewerbe und worin sich die Politik auf Kommunalebene von der Bundespolitik unterscheidet.
Die wichtigsten Timecodes dieser MachtWas!?!-Folge:
- 00:02:11: Ampeleklat
- 00:04:25: Vorstellung Güler, Rolle in der CDU
- 00:12:41: Politische Schwerpunkte
- 00:16:26: Kommunal- vs. Bundespolitik
- 00:22:18: Innerparteilicher Wettbewerb
Als Muslima in einer christlichen Partei
Frau Güler ist im Podcast aus dem Deutschen Bundestag zugeschalten und berichtet von einem Verteidigungsausschuss, an dem sie kurz zuvor teilgenommen hat. Da Bundeskanzler Olaf Scholz scheinbar Fragen zur Ukraine unzureichend beantwortete, verließ die FDP geschlossen die Sitzung, um ihren Unmut auszudrücken. Nach diesem Eklat lenkt Michael das Gespräch auf Gülers Rolle in der CDU. Er fragt, ob es seltsame Reaktionen gab, als sie als Muslima in eine christliche Partei eingetreten ist. Sie antwortet daraufhin, dass diese Diskussionen vielmehr außerhalb als innerhalb der Partei stattgefunden hat. Aber für sie sei durchaus die übergeordnete Rolle der Religion ein entscheidender Faktor gewesen, die CDU zu wählen. Ihrem Empfinden nach geht diese stark mit dem Glaube an Gerechtigkeit einher. Dem christlichen Menschenbild ordnet sie Solidarität, eigene Leistung und Nächstenliebe zu, womit sie sich selbst auch identifizieren kann.
„Der Glaube an Gerechtigkeit, was ich viel mit meiner Religion verbinde, hat oft Kompass in meinem Leben gespielt.“
Serap Güler
Schwerpunktsetzung in der Politik
Als ihre politischen Schwerpunkte nennt Güler Wirtschaft, Bildung und innere Sicherheit. Derzeit sei letztere auch eng mit der äußeren Sicherheit verbunden. Sie sagt, dass diese in den letzten Jahren in Deutschland vernachlässigt wurde, da wir uns zu sehr in Sicherheit gefühlt haben. Güler erklärt, dass die politischen Ziele abhängig von dem Wahlkreis sind, den man vertritt, und in ihrem Fall auch mit ihrer vorherigen Tätigkeit als Integrationspolitikerin. Sie berichtet von den Unterschieden zwischen Politik auf Kommunalebene und der Bundespolitik. Kommunalpolitik ist ihrer Meinung nach am nächsten an der Bevölkerung dran, in vielerlei Hinsicht auch am aktivsten, aber auch am wenigsten honoriert. Politik auf Bundesebene hingegen treffe viele wichtige Entscheidungen, etwa was die Wirtschaftlichkeit des Landes betrifft oder sicherheitspolitische Fragen.
Innerparteiliche Wettkämpfe
„Jeder Beruf bringt seine Herausforderung mit sich und das ist in einer Partei oft nicht anders als in der freien Wirtschaft.“
Serap Güler
Die CDU-Politikerin findet, dass sich der Wettbewerb innerhalb Parteien nicht zwingend von Konkurrenzkämpfen in anderen Jobs unterscheidet. Entscheidungswechsel würden sich nur schneller zeigen. Allerdings müsse man sich durchaus eine dickere Haut zulegen, da solche Wettkämpfe oftmals auch in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Güler sagt, dass ihr als Politikerin viel Unterstützung entgegengebracht wird, aber auch viel Gegenwind. Ihrer Meinung nach gehört es jedoch auch dazu, die eigene Haltung zu vertreten und auch zu verteidigen. Aufgrund technischer Schwierigkeiten und einem nächsten Termin war das Gespräch dieser MachtWas!?!-Folge leider nur recht kurz – die Politikerin ist aber gerne bereit, uns im MachtWas!?! Podcast noch einmal zu besuchen.
Zitate:
00:09:41: „Man muss jetzt nicht unbedingt an Gott glauben oder sich einer Religion zugehörig fühlen, um Mitglied der CDU zu sein.“
00:10:13: „Der Glaube an Gerechtigkeit, was ich viel mit meiner Religion verbinde, hat oft Kompass in meinem Leben gespielt.“
00:11:56: „Ich glaube, dass es einer Gesellschaft insgesamt gut tut, wenn wir über Werte sprechen, wenn wir über das sprechen, was uns motiviert, wieso wir Dinge tun, wieso wir politisch aktiv sind.“
00:24:26: „Jeder Beruf bringt seine Herausforderung mit sich und das ist in einer Partei oft nicht anders als in der freien Wirtschaft.“