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MachtWas!?!

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Frank Wehrheim über die Steuerfahndung

Frank Wehrheim, Steuerfahnder und -berater
Frank Wehrheim, Steuerfahnder und -berater

8. März 2022 //  by MW Redaktion

„Der Fall Hoeneß hat gezeigt, nachdem vorher viele Prominente mit Bewährungsstrafen davon gekommen sind, […] eine Million Steuern in nicht verjährtem Zeitraum führt zu Haft ohne Bewährung.“

Frank Wehrheim

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Frank Wehrheim über die Arbeit der Steuerfahndung, prominente Steuerhinterzieher und legale und illegale Tricks

Diese MachtWas!?!-Folge handelt von Steuerhinterziehung und unser Gast ist Frank Wehrheim. Er war 28 Jahre bei der Steuerfahndungsdienst tätig und ist inzwischen als Steuerberater niedergelassen. 2009 gewann er für sein Arbeitsengagement den „Whistleblower-Preis“ und er veröffentlichte das Buch „Inside Steuerfahndung.“ Im Podcast verrät Wehrheim, wie sein Job vom Staat geachtet wird, welche Muster es bei Steuerhinterziehung gibt und wie die Fahndung abläuft.

Die wichtigsten Timecodes dieser MachtWas!?!-Folge:

  • 00:01:43: Vorstellung Wehrheim
  • 00:07:36: Notwendigkeit und Achtung der Steuerfahndung
  • 00:14:54: Wann wird ein Steuerfahnder aktiv?
  • 00:21:35: Muster der Steuerhinterzieher
  • 00:28:58: Mithilfe bei der Steuerhinterziehung
  • 00:37:12: Steuerhinterziehern auf der Spur
  • 00:45:32: Steuerfahndung prominenter Menschen
  • 00:48:50: Staatliches Interesse an Steuerfahndung
    • und Verhältnis von Politik und Wirtschaft

Schwache Motivation für Steuerfahndung

Gleich zum Einstieg interessiert Michael, wie viel Geld die Steuerfahndung für den Staat einspielt. „Natürlich kann das keiner wirklich sagen. Das ist eine enorme Dunkelziffer und keiner weiß, wie groß der Steuerausfall ist“, antwortet Wehrheim daraufhin. Er erzählt außerdem, dass der Staat in den 70er Jahren nicht viel Wert auf seinen Job gelegt hat: „Die Wirtschaft sollte funktionieren und nicht gestört werden und die Steuerfahndung sollte es halt geben, weil sie vorgesehen war im Gesetz.“ Auch bis heute hat sich daran nicht viel geändert. Wegen dem berühmten Länderfinanzausgleich sei die Motivation der Finanzminister recht niedrig, die Fahndung zu verstärken. Denn finanzstarke Bundesländer wie Bayern oder Baden-Württemberg  zahlen einen Ausgleich an Länder mit niedrigem Steueraufkommen. Das heißt, Geld, das durch die Fahndung eingespielt wird, muss gegebenenfalls sowieso „weitergereicht“ werden.

Auf den Spuren der Steuerhinterziehung

Ein Steuerfahnder wird dann aktiv, wenn beispielsweise Dinge bei der Betriebsprüfung aufgedeckt werden, die das Strafrecht berühren. Anschließend können Sonderrechte genutzt werden, um etwa eine Vernehmung oder eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Es gebe auch Anzeigen aus dem persönlichen oder beruflichen Umfeld, denen die Steuerfahndung nachgeht. Wehrheim sagt, dass diejenigen, die bereits erfolgreich Steuern hinterzogen haben, es womöglich eher wieder versuchen werden. Aber: „Einen Typus gibt es nicht. Die Leute, die ohnehin im kriminellen Milieu sind, haben sicher eine niedrigere Schwelle, Straftaten zu begehen und sind eher risikobereit.“ Lohnenswert sei die Steuerhinterziehung jedoch vor allem bei Unternehmern und Freiberuflern. Außerdem erzählt unser Gast von den Täuschungstricks der Zahnärzte.

Steuerrecht – eine komplizierte Angelegenheit

„Das Steuerrecht ist so kompliziert, auch im internationalen Bereich, dass man da auch seine Grenzen kennen muss. Ich kenne meine in den Bereichen, wo ich Leute berate.“

Frank Wehrheim

Wenn man sich unsicher ist, ob man alle Steuern korrekt angegeben hat, kann man auch um Rechtsauskunft beim Finanzamt bitten. Die Antworten seien jedoch oft schwammig und deshalb nicht so hilfreich, erklärt Wehrheim. Er empfiehlt, sich je nach Schwierigkeitsgrad des Anliegens eine gute Beratung zu suchen. Besonders große Kanzleien seien auf kompliziertes Steuerrecht auch im internationalen Raum spezialisiert.

Steuerhinterziehung prominenter Menschen  

Michael fragt unseren Gast, ob sich Reiche und Prominente im Fall einer Steuerhinterziehung eher vor einer heftigen Strafe drücken können. Wehrheim bezieht sich in seiner Antwort auf den Fall Uli Hoeneß und ist der Meinung, dass niemand mit einer Straftat in der Größenordnung dem Gefängnis entkommen kann: „Ich würde behaupten, der nächste Prominente, der kommt und zwei, drei Millionen hinterzogen hat, geht ebenfalls ins Gefängnis. Man darf damit nicht spielen und man muss das ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass es die Möglichkeit gibt des Freikaufens.“ Abschließend geht es nochmal um das staatliche Interesse an der Steuerfahndung und um das  Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft. Warum Wehrheim das für ungesund hält, verrät er im Podcast.


Zitate:

00:02:07: „Ich bin bei der Finanzverwaltung deshalb geblieben, weil die Steuerfahndung mich interessiert hat und das ein hochinteressanter Job war.“

00:08:25: „Natürlich kann das keiner wirklich sagen. Das ist eine enorme Dunkelziffer und keiner weiß, wie groß der Steuerausfall ist.“

00:09:14: „Der Anfang in den 70ern war so, dass die Steuerfahndung für den Staat glaube ich nicht sehr wichtig war. Die Wirtschaft sollte funktionieren und nicht gestört werden und die Steuerfahndung sollte es halt geben, weil sie vorgesehen war im Gesetz.“

00:11:48: „Wenn ein Steuerfahnder eine Million rechtskräftig festgestellte Steuern holt, dann ist das schon eine ganze Menge.“

00:22:41: „Einen Typus gibt es nicht. Die Leute, die ohnehin im kriminellen Milieu sind, haben sicher eine niedrigere Schwelle, Straftaten zu begehen und sind eher risikobereit.“

00:25:29: „Man muss um Steuern zu hinterziehen schon Unternehmer sein oder Freiberufler, nur dann ist das spannend.“

00:26:36: „Dann haben Zahnärzte eben Gold gekauft und der Finanzverwaltung vorgemacht, dass das in die Inlays kommt und in die Prothetik.“

00:37:42: „Steuerhinterziehung ist eine Straftat. Das Ganze findet statt auf dem Gebiet des Strafrechts. Leute haben dann Rechte, das heißt wenn Sie heute gegen jemanden Ermittlungsverfahren einleiten, dann müssen Sie diesen Beweis führen, das derjenige die Steuern hinterzogen hat.“

00:40:41: „Heute wertet die Fahndung auch noch ihren Computer aus und was sie im Computer dann eben haben, in Mails oder in Dateien, von denen sie annehmen, die sieht nie jemand. Dass die Fahnder das dann auswerten, das ist der große Fehler, den manche machen, dass sie glauben das wird nie gesehen.“

00:44:42: „Das Steuerrecht ist so kompliziert, auch im internationalen Bereich, dass man da auch seine Grenzen kennen muss. Ich kenne meine in den Bereichen, wo ich Leute berate.“

00:46:20: „Der Fall Hoeneß hat gezeigt, nachdem vorher viele Prominente mit Bewährungsstrafen davon gekommen sind, […] eine Million Steuern in nicht verjährtem Zeitraum führt zu Haft ohne Bewährung.“

00:47:09: „Man hat gesehen, dass der Uli Hoeneß keine Chancen hatte – bei der Größenordnung – dem Gefängnis zu entkommen.“

00:47:25: „Ich würde behaupten, der nächste Prominente, der kommt und zwei, drei Millionen hinterzogen hat, geht ebenfalls ins Gefängnis. Man darf damit nicht spielen und man muss das ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass es die Möglichkeit gibt des Freikaufens.“

00:48:01: „Die Justiz kennt auch bei Prominenten und Reichen keine Gnade.“

00:49:47: „Innerhalb der Behörde war das Ansehen der Steuerfahndung in früheren Zeiten nicht sehr groß.“

00:50:50: „Ich bin der Meinung, dass die Steuerfahndung immer hart um ihren Ruf kämpfen muss, weil man mag sie glaub ich so richtig auch nicht in ihren eigenen Behörden.“

00:52:29: „Es gibt es doch oft genug, ein Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft, was ungesund ist und was für die Bürger und für die Steuerzahler von Nachteil ist.“

Kategorie: Podcast FolgenSchlagwort: Frank Wehrheim, Geldwäsche, Kriminalität, Politik, Prominente, Staat, Steuerfahndung, Steuern, Täter, Wirtschaft

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