„Und dann nehmen wir auch Jobs nicht an, die 30.- oder 40.000 Euro sind, weil […] die Brand an sich einfach nicht zu dem Karriereplan passt, den wir sorgfältig vorbereiten.“
Ingo Nolden
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Ingo Nolden über gigantische Tagesgagen, Karrierepläne für Models und den gefragtesten Look
Ingo Nolden ist im MachtWas!?!-Podcast zu Gast. Nach Stationen in New Yorker und Pariser Modelagenturen hat er seine eigene Firma „Iconic Management“ gegründet. Ingo Nolden spricht über die Veränderungen in der Modelbranche und warum er sich zur Agenturgründung entschieden hat.
Außerdem im MachtWas!?!-Podcast:
- Männliche Models: Ingo Nolden erklärt, warum er lange keine Männer gemanagt hat und es jetzt doch tut.
- 250 Euro auf der Berliner Fashion Week: Die Gagen für unterschiedliche Aufträge.
- Nicht nur Look: Warum (Role) Models ihre eigene Identität mehr nach außen tragen.
- Branchenübergreifend: Ingo Nolden erläutert, warum jedes Model auch eine gute Schauspielerin sein sollte.
Mehr Arbeit als in den 80ern
Heute reiche es nicht mehr den Hörer abzunehmen, um ein Model zum Kunden X zu vermitteln. Ingo Nolden erklärt, wie man für langfristigen und nachhaltigen Erfolg sorgt. Und das in einer Branche, die eher von kurzlebigen Karrieren geprägt ist.
Damit sich ein langfristiger Erfolg einstellt, würde man auch Großaufträge ablehnen, wenn diese nicht zum Image des Models passen: „Und dann nehmen wir auch Jobs nicht an, die 30.- oder 40.000 Euro sind, weil […] das Brand an sich einfach nicht zu dem Karriereplan passt, den wir sorgfältig vorbereiten.“
Ingo Nolden spricht über Modelagenturen, die eigentlich gar keine seien und erklärt im Podcast, warum Diversität nicht bei jedem gut ankommt.
Wer bewertet auf welche Weise Frauenkörper?
Michael möchte wissen, wie Ingo Nolden die Models auswählt. Auch wenn sich Schönheitsideale seit den 90ern verändert hätten, müssten die richtigen Proportionen bei den Frauen immer noch gegeben seien.
„Es gibt gewisse Sachen, die müssen einfach stimmen. Also, wie zum Beispiel: Bitte kein fliehendes Kinn oder bitte keine Schlupflider.“
Ingo Nolden
Ingo Nolden macht aber klar, dass vor allem das Gesamtpaket stimmen muss. Warum er viele Mädchen ablehnt, die von anderen Agenturen genommen werden, verrät er im Podcast.
Ingo Nolden redet frei darüber, welche körperlichen Proportionen für seine Agentur angemessen seien und welche nicht: „Ich möchte jetzt bewusst nicht das Wort ‚übergewichtig‘ oder ‚dick‘ benutzen.“ Wenn jemand eine gesunde Beziehung zu sich selbst habe und gut vermarktet werden könne, seien die perfekten Maße jedoch weniger ausschlaggebend.
Dass es harte Arbeit ist, ein Model zu sein, wird im Podcast deutlich: „Das geht mit körperlicher Ertüchtigung los. Du musst zu jeder Tageszeit gesund aussehen, deine Haut und deine Haare gepflegt haben.“
Immer mehr Models sind bekannter als die Marke, für die sie werben
Während die Haute Couture um Chanel, Prada und Dior weniger Interesse an Influencerinnen habe, wollen andere Kundinnen gerade Models, die schon eine gewisse Followerschaft mitbringen: „Wenn ein junges, neues Gesicht Prada läuft, findet der Imagetransfer von der Marke auf das Model statt, das vorher noch keiner kannte. Bei Social Media ist es eben genau andersrum.“
„Ein erfolgreiches Model sollte schon eine gewisse Reichweite haben.“
Ingo Nolden
Ingo Nolden erklärt, dass Models sich als eigene Marke inszenieren und warum dies gar nicht mehr so selten passiert. Wie man sich mit dem Föhnen der Haare initiativ für eine Kampagne mit 60.000 Euro Gage bewirbt verrät Ingo Nolden im Podcast.
Psychologische Betreuung und minderjährige Models
Ingo Nolden spricht über die umfangreiche Betreuung der Models. Seine Agentur sei verhältnismäßig klein und ermögliche deshalb auch eine besonders individuelle Zusammenarbeit: „Es gibt bei mir keinen Moment, keine Stunde, wo ich nicht aufs Telefon gucke.“
„Wir stehen wirklich vor, hinter und an der Seite unserer Models in jeglicher Richtung.“
Ingo Nolden
Iconic-Management hat auch Models unter Vertrag, die noch keine 18 Jahre alt sind. Ingo Nolden redet im Podcast über diese Mädchen und erklärt, warum diese in Paris häufig nicht mit Journalistinnen sprechen. Er persönlich habe das Gefühl, seine Agentur ist für Eltern die erste Adresse in Deutschland. Hier weiß man die eigene Tochter in verantwortungsvoller Betreuung.
Zitate:
00:04:26 „Ich komm aus einer Unternehmerfamilie und habe dann auch irgendwann gesagt: ‚So, jetzt reicht’s. Jetzt geht’s nach Deutschland und wir krempeln die Arme hoch und machen es selber.'“
00:07:28 „Es ist etwas anderes, ob man jetzt Männer oder Frauen managt.“
00:11:24 „Es gibt gewisse Sachen, die müssen einfach stimmen. Also, wie zum Beispiel: Bitte kein fliehendes Kinn oder bitte keine Schlupflider.“
00:13:12 „Wir stehen wirklich vor, hinter und an der Seite unserer Models in jeglicher Richtung.“
00:18:09 „Ich möchte jetzt bewusst nicht das Wort ‚übergewichtig‘ oder ‚dick‘ benutzen.“
00:20:16 „Das geht mit körperlicher Ertüchtigung los. Du musst zu jeder Tageszeit gesund aussehen, deine Haut und deine Haare gepflegt haben.“
00:22:51 „Modelling bedeutet: Warten, Chancen wahrnehmen und nicht zermürbt sein, wenn es nicht klappt.“
00:26:27 „Es gibt bei mir keinen Moment, keine Stunde, wo ich nicht aufs Telefon gucke.“
00:30:04 „Wir sind in der glücklichen Lage, wo mittlerweile fast jeder große Casting Director, den es in der Welt gibt, die irgendwie größere Projekte casten, bei uns anruft.“
00:32:11 „Und dann nehmen wir auch Jobs nicht an, die 30.- oder 40.000 Euro sind, weil […] das Brand an sich einfach nicht zu dem Karriereplan passt, den wir sorgfältig vorbereiten.“
00:33:41 „Ich sage immer diese ‚Mädchen‘. Das ist son Scheißwort. Das ist unser: ‚Talent‘.“
00:39:46 „Ein erfolgreiches Model sollte schon eine gewisse Reichweite haben.“
00:43:23 „Wenn ein junges, neues Gesicht Prada läuft, findet der Imagetransfer von der Marke auf das Model statt, das vorher noch keiner kannte. Bei Social Media ist es eben genau andersrum.“
00:47:16 „Als Agent ist man sowieso immer nur in der Lage auf Basis von Feeling und Erfahrung irgendwie eine Empfehlung auszusprechen.“