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Podcast mit Margot Käßmann, ehemalige Landesbischöfin

Margot Käßmann, ehemalige Landesbischöfin
Margot Käßmann, ehemalige Landesbischöfin

28. Juli 2020 //  by MW Redaktion

„Fundamentalismus ist das große Problem der Religionen.“

Margot Käßmann

 

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Margot Käßmann über Karl Marx und warum Meinungsverschieden-heiten mit der AfD ein Zeichen für Fortschritt in der Kirche sind

In dieser Ausgabe des MachtWas!?!-Podcasts heißt Michael die Theologin Margot Käßmann willkommen. Bekanntgeworden ist Margot Käßmann als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Eine Frau, die sich nicht davor scheut, gesellschaftliche und politische Themen anzusprechen. Im Podcast unterhalten sich Michael und die pensionierte Pfarrerin zudem über Covid-19 und Zwangsdigitalisierung, Kirchenämter und -steuern und Arbeit und Nächstenliebe.

Außerdem verrät Margot Käßmann, warum die russisch-orthodoxe Kirche den Kontakt zur Evangelischen Kirche in Deutschland abgebrochen hat, weil mit ihr im Jahr 2009 erstmals eine Frau zur Ratsvorsitzenden gewählt wurde.

Pfarrerin, Landesbischöfin und „CEO“ der evangelischen Kirche

Margot Käßmann spricht über ihre unterschiedlichen Aufgaben und Tätigkeiten, die sie in der Kirche ausübt. Da die Kirche auch eine der größten Arbeitgeberinnen in Deutschland sei, wäre es zu einfach nur von einer Glaubensgemeinschaft zu sprechen: „Na klar ist die Kirche auch ein Wirtschaftsunternehmen.“

Als ein Wirtschaftsunternehmen müsse die Kirche sich in Fragen zum Arbeitsverhältnis genauso verhalten wie andere Unternehmen. Margot Käßmann spricht sich dafür aus, dass die katholische Kirche nicht einfach jemandem kündigen darf, weil er oder sie sich hat scheiden lassen. Welchen besonderen Geist die Kirche auch als Unternehmen hat und wie sie sich dadurch von herkömmlichen Arbeitgeberinnen unterscheidet, erklärt Margot Käßmann im Podcast.

Warum wird in Deutschland eigentlich nur eine Kirchensteuer für Christen erhoben? Margot Käßmann erzählt, dass das daran liege, dass jüdische und muslimische Gemeinden oftmals anders organisiert seien. Im Podcast verrät sie, wie die vom Staat (der hier als Dienstleister fungiert) eingenommene Steuer in der Kirche verteilt wird und wer eigentlich am meisten Kirchensteuer zahlt.

„Corona ist sicher keine missionarische Angelegenheit“

Margot Käßmann

Margot Käßmann glaubt, dass momentan einige Menschen nachdenklicher werden und dass die Generation ihrer Kinder Krisen dieses Ausmaß noch nie erlebt haben. Sie sagt im Podcast, dass Covid-19 kein Mittel dazu sei, mehr Menschen für den Glauben zu begeistern. Dennoch findet sie es rührend, wenn eine weltweite Gemeinschaft füreinander betet und wie wichtig die Bibel auch jetzt sein kann: „In der Bibel finde ich Geschichten, in denen schon andere 40 Jahre durch die Wüste gegangen sind. Mit der Hoffnung auf Zukunft haben die das auch ausgehalten.“

Außerdem unterhalten sich Margot und Michael darüber, wie die Kirche durch die Krise einen kleinen Innovationsschub erfahren hat. Auch wenn Margot Käßmann begeistert von der Kreativität einiger junger Pfarrerinnen ist, die ein Online-Abendmahl zu Ostern abgehalten haben, sehnt sie sich nach anständigen Gottesdiensten, in denen man gemeinsam singt und betet.

Die Wende und die Bedeutung von Toleranz

Die deutsche Wiedervereinigung wurde in vielen Bereichen nie ganz aufgearbeitet, auch die evangelische Kirche sei hier keine Ausnahme. Margot Käßmann spricht im Podcast auch über ihre Bewunderung für die Christen in der DDR. Sie erläutert, warum es auch heute Kolleginnen in Ostdeutschland deutlich schwieriger haben als in Westdeutschland.

Ein aufrechtglaubender Mensch sehe, dass jede und jeder einen ganz eigenen Weg zu Gott gefunden haben kann. Es sei nicht wichtig, ob man nun lutherischen, katholischen oder muslimischen Glaubens ist. „Ich möchte keine Einheitskirche und ich möchte auch keine Einheitspartei. Denn ich finde, dass Unterschiede interessant sind.“ Trotz gelebter Toleranz und einem ehrlichen Interesse am Austausch merke Margot Käßmann aber, dass es bestimmte Punkte gibt bei denen sie resistent bleibt. Dass die römisch-katholische Kirche immer noch keine Frauen als Priesterinnen zulasse, könne sie nicht verstehen.

Die Verbindung von Religion und Politik: Ein Mittelweg zwischen Frankreich und dem Iran

Für Margot Käßmann gibt es keine christlichen Parteien, sondern Christinnen und Christen in Parteien. Im Podcast erklärt sie, warum eine Christin ihre politischen Entscheidungen möglicherweise anders verantworten muss als eine Atheistin. Der religions- und parteiübergreifende Austausch sei wichtig. Margot Käßmann spricht sich sowohl gegen einen Staat aus, der von der Religion gelenkt wird. Sie sieht aber auch Probleme in der Säkularisation in ihrer strengsten Form. „Du kannst nicht über Bestattungskultur sprechen, ohne mal zu hören, was eigentlich die Religionsgemeinschaften dazu sagen.“ Annäherungsversuche und auch Vorwürfe aus der Politik an die Kirche fänden häufiger statt als umgekehrt. Zum Schluss erklärt Margot Käßmann Michael, warum sie diesen Gegenwind gut aushalten kann und warum die Kirche nicht aus dem gesellschaftlichen und politischen Leben wegzudenken ist.


Zitate:

4:16 „Ich bin dankbar, dass es in Deutschland eine gute Gesprächsstruktur zwischen Kirche und Politik gibt.“
7:30 „Da erlebe ich Menschen, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine Ohnmachtserfahrung machen: Da passiert was und das kann ich nicht steuern. Das ist für viele eine völlig neue Erfahrung.“
8:00 „In der Bibel finde ich meine Geschichten, in denen schon andere 40 Jahre durch die Wüste gegangen sind in der Hoffnung auf Zukunft und haben das ausgehalten.“

12:40 „Wir wissen, dass wir endlich sind, also an wie viel Gräbern habe ich schon gestanden als Pastorin. Ja, das ist so. Das war immer so. Menschen sind gestorben. 900.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland. […] Mein Leben ist endlich.“
18:20 „Es gibt ein großes Grundvertrauen in Pfarrerinnen und Priester, das auf keinen Fall missbraucht werden darf.“
18:40 Zum Seelsorger Geheimnis: „Dass Menschen frei und offen sagen können, was sie wirklich denken. Das ist wichtig, dazu kann die Kirche auch viel beitragen.“

20:20 „Fundamentalismus ist das große Problem der Religionen.“
25:20 „Ich möchte ganz ehrlich sagen: Ich möchte keine Einheitskirche, ich möchte auch keine Einheitspartei. Weil ich finde, dass Unterschiede auch interessant sind.“
26:30 „Du kannst auch Christ sein, ohne der Kirchen anzugehören.“
32:40 „Vor dem ersten Weltkrieg gab es riesige Gottesdienste beispielsweise in Berlin mit Kriegspredigten und Kriegshetze, wie großartig es wäre in den Krieg zu ziehen. Da hat die Kirche große Schuld auf sich geladen. Die Kirche hat auch Schuld auf sich geladen als sie im Nationalsozialismus nicht für Homosexuelle, für Kommunisten und vor allen Dingen für Jüdinnen und Juden eingetreten sind. Insofern gibt es da auch eine Schuldgeschichte, aus der wir hoffentlich gelernt haben.“

34:50 „Ich finde es nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar, wenn Menschen anderer Herkunft oder weil sie ein Kopftuch tragen, abgewertet werden.“
38:10 „Du kannst nicht über Bestattungskultur sprechen ohne mal zu hören, was eigentlich die Religionsgemeinschaften dazu sagen.“
47:10 „Na klar ist die Kirche auch ein Wirtschaftsunternehmen.“
51:25 „Dass du merkst wo Kirche draufsteht, ist auch Nächstenliebe drin.“

 

Kategorie: Podcast FolgenSchlagwort: Christen, Christentum, evangelische Kirche, Kirchensteuer, Margot Käßmann, Politik, Religion, Tolerenz

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