„In der Politik ist vielleicht 80 Prozent Macht und 20 Prozent Sache.“
Thomas Sattelberger
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Thomas Sattelberger über seine zwei Karrieren, Probleme im Bildungssektor und Chancen einer neuen Ökonomie
Von der Wirtschaft in die Politik: Thomas Sattelberger ist ehemaliger Telekom-Vorstand und startete mit 67 Jahren seine zweite Karriere im Bundestag. Im Podcast berichtet er von seiner Motivation, seinen Erfolgsfaktoren und wohin seine Reise als nächstes führt. Es geht außerdem um staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und was im politischen Bildungssektor verbessert werden kann. Unser Gast verrät im Podcast seine Meinung zu New Work, zur deutschen Wirtschaftsleistung und vielem mehr – ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Die wichtigsten Timecodes dieser MachtWas!?!-Folge:
- 00:01:59: Vorstellung des Gastes
- 00:07:53: Privatwirtschaftliche und staatliche Unternehmen
- 00:12:12: Vergleich Telekom und DB
- 00:16:56: Motivation für Politik-Karriere
- 00:23:11: Sattelbergers Erfolgsfaktoren
- 00:31:13: Bildungssektor in der Politik
- 00:45:22: New Work
- 00:48:18: Sattelbergers nächste berufliche Phase
Staatliche Eingriffe in die deutsche Wirtschaft
„Eigentlich kann ein Unternehmen erst dann erfolgreich agieren, wenn es unternehmerisch auch frei handeln kann.“
Thomas Sattelberger
Diese Voraussetzung trifft laut Thomas Sattelberger auf die Deutsche Bahn nicht zu. Er nennt das Unternehmen als trauriges Beispiel für staatliche Einflussnahme auf die Wirtschaft. Im Podcast folgt ein Vergleich zwischen DB und Telekom. Und Sattelberger nennt Maßnahmen, die seiner Erfahrung nach den Transportkonzern verbessern würden. Unser Experte schlägt unter anderem vor, privaten Einfluss in den Aufsichtsrat zu bringen und eine umfassende Organisationsreform durchzuführen. Außerdem gibt er Antworten auf Michaels Frage, ob Führungspositionen rein nach ihrer politischen Karriere ausgewählt werden.
Von der Wirtschaft in die Politik
„Unruhestand“ – dieses Wort trifft laut Sattelberger besser auf seinen Ruhestand zu. Er habe mehr Energie und Gestaltungslust gehabt, als in dieser Zeit gestillt werden konnte. Deshalb beschloss er, eine zweite Karriere in der Politik zu beginnen. Welche Eigenschaften ihm dabei geholfen haben und welche Risiken er dafür eingegangen ist, erzählt er in der Podcastfolge.
Ein großes Thema, das im Gespräch behandelt wird, ist außerdem die Bildung. Die Kinder in Deutschland werden laut Sattelberger vernachlässigt, weil „Politik kümmert sich im Wesentlichen um die, die wählen können.“. Deshalb läge ein großer Fokus auf den Rentnerinnen und Rentern, die eine große Wählerzielgruppe darstellen, und nicht auf jungen Menschen.
Inkompetenz an der Spitze unserer Politik?
Podcast-Host Michael geht der Frage nach, ob den Politikerinnen und Politikern im Bundestag klar ist, dass sie eine wichtige Rolle für die Repräsentanz unserer Demokratie spielen. Weiterhin geht es um die Kompetenz der Regierung in Krisenzeiten und Sattelberger spricht davon, dass unser Bildungssektor eine neue Ökonomie braucht. Seiner Ansicht nach ist Deutschland in all den neuen Räumen des Wirtschaftens nicht vertreten. Er spricht dabei von den Bereichen Raumfahrt, Künstliche Intelligenz, etc. Dabei plädiert er für eine bessere und ausgeprägtere Bildung, die sich auch auf die Thematik New Work auswirkt. Er erläutert, dass die ganze Diskussion darüber viel zu kurz greift, und es ganz neue Arbeitsfelder, Firmen und Technologie benötigt, um wirklich neue Arbeitskulturen zu entwerfen.
Zitate:
00:07:12: „Da ist natürlich auch meine Erkenntnis gewachsen, dass echte Veränderung immer auch mit Schmerz zu tun hat.“
00:08:53: „Eigentlich kann ein Unternehmen erst dann erfolgreich agieren, wenn es unternehmerisch auch frei handeln kann.“
00:09:22: „Mir wurde zweimal ein Vorstandsjob bei der Bahn angeboten – das habe ich jedes Mal in sekundenschnelle abgelehnt.“
00:10:33: Sattelberger über die DB: „Dieses Unternehmen ist erstens eine Schande für Deutschland, es vergrault Zehntausende von Kunden jeden Tag, es ist schlecht geführt, die Politik mischt sich ein und es ist nicht für die Zukunft gerüstet.“
00:15:44: „Viele Politiker haben ja auch keinen wirtschaftlichen Sachverstand, sondern lesen sich den an über die Morgenzeitung und über ein paar Powerpoint-Präsentationen von Beratern.“
00:18:59: „Ich habe viel mehr Energie und Gestaltungslust gehabt als mir die Welt des Unruhestandes gab.“
00:32:26: „In der Politik ist vielleicht 80 Prozent Macht und 20 Prozent Sache und in der Wirtschaft ist vielleicht 60 Prozent Macht und 40 Prozent Sache.“
00:33:51: „Politik kümmert sich im Wesentlichen um die, die wählen können.“
00:34:38: „Diese Frage einer Zukunftspolitik, die dann auch zutiefst eine Politik für die jungen Menschen ist, die hat ganz wenig Fürsprecher in diesem Land.“
00:39:02: „Dem Herrn Habeck hätten wahrscheinlich schon drei Monate mal in einem Wirtschaftsunternehmen gut getan.“