„Das finde ich eine sehr clevere Strategie von Apple, wie sie es hinbekommen haben, sich als das Datenschutz affine Unternehmen zu positionieren und daraus richtig viel Geld zu verdienen.“
Prof. Dr. Thomas Höppner
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Thomas Höppner über Apples Monopolstellung, das Thema Datenschutz und die Rollen von Google und Amazon
Kartellrechtsexperte Prof. Dr. Thomas Höppner Spricht über Apple. Er zählt zu den Stammgästen bei uns im „MachtWas!?!“ Podcast und hat uns in vorherigen Folgen bereits über die Tech-Giganten Google und Amazon aufgeklärt. In dieser Folge geht es um den iPhone-Konzern und dessen Monopolstellung im globalen Wettbewerb. Inwiefern missbraucht das Unternehmen seine Marktmacht und wie geht das Bundeskartellamt dagegen vor? Zudem geht es um Apples Beziehung zu Google und Amazon, Tricks im Bereich Datenschutz und viele weitere spannende Themen.
Die wichtigsten Timecodes dieser MachtWas!?!-Folge:
- 00:01:58: Vorstellung Apple und dessen Monopolstellung
- 00:15:14: Die Rolle von Instagram und Co. im Apple Appstore
- 00:20:59: Kartellrechtliche Verfahren gegen Apple
- 00:25:47: Apples Tricks beim Thema Datenschutz
- 00:36:22: Apple und Google
- 00:41:12: Apple und Amazon
Apples Missbrauch der Marktmacht
Thomas Höppner beschreibt Apple und seinen Missbrauch als eine Verhaltensweise, die niemand anderes am Markt auf dieselbe Weise praktizieren kann. Außerdem verfolgt sie keinen wirtschaftlichen Sinn, sondern dient allein dazu, die Konkurrenz am Markt zu verdrängen oder auszubeuten. Bei Apple sei ein solches Verhalten unter anderem bei dessen Appstore zu beobachten. Alle App-Herausgeber, welche die Kunden und Kundinnen von Apple erreichen wollen, müssen ein Teil dieser zentralen Vertriebsplattform sein und sich den Bedingungen des Tech-Giganten fügen. Dadurch erhält Apple beispielsweise bei jedem Download einer kostenpflichtigen App 15 bis 30 Prozent des Verkaufspreises.
Kartellrechtliche Verfahren gegen Apple
Der Zusammenhang der Hardware, des Betriebssystems und des Appstores von Apple und dessen Auswirkungen auf den Wettbewerb hält unser Experte ganz klar für kartellrechtswidrig. Trotzdem würden sich viele Behörden davor sträuben, dagegen ein Verfahren einzuleiten. Solche Prozesse seien kompliziert und langwierig und Höppner ergänzt, dass ein Monopolist wie Apple solche Verstöße ohnehin in Kauf nehmen würde. Denn wenn ein Unternehmen den Markt erst einmal dominiert, dann sind die Strafgelder im Vergleich zum Jahresumsatz nicht mehr von Relevanz. Wie kann ein solcher Missbrauch der Marktmacht also gestoppt werden? Die Antwort darauf liefert unser Gast in der Podcastfolge.
Datenschutz, Google, Amazon
Apple erfreut sich lt. Thomas Höppner an dem Ruf, sich eifrig um das Thema Datenschutz zu kümmern. Das bestätigt Höppner in dieser „MachtWas?!?“-Folge. Allerdings gilt dies besonders im Zusammenspiel mit Drittanbietern und nicht für Apple selbst. Unser Experte erläutert, wann das Tech-Unternehmen das Wording ,Tracking‘ verwendet und wann es von ,personalisierter Werbung‘ spricht und welchen Unterschied das überhaupt macht. Weiterhin erklärt er, warum sich die Software von Google (Google Maps, Google-Suche, etc.) auf den Apple-Geräten so wohl fühlt und ob die zwei Giganten nicht eigentlich in Konkurrenz zueinanderstehen sollten. Zum Abschluss des Gesprächs geht es auch noch um die Beziehung zwischen Apple und Amazon und was es mit deren Exklusivitäsvereinbahrung auf sich hat.
Zitate:
00:05:57: „Der Appstore ist ja eine zentrale Betriebsplattform – dafür hat Apple ein Monopol.“
00:06:12: „Diese Monopolstellung – also zu entscheiden, wer kommt in meinen Appstore/ zu welchen Bedingungen – die nutzt Apple dazu aus, sich von den App-Herausgebern Vorteile einräumen zu lassen.“
00:18:40: „Der zentrale Hebel liegt eigentlich darin, dass Apple-Nutzer – also die, die Geräte/ die Hardware haben – sehr treue Leute sind und in diesem System so gefangen sind, dass sie nur sehr selten wechseln.“
00:26:30: „Das finde ich eine sehr clevere Strategie von Apple, wie sie es hinbekommen haben, sich als das Datenschutz affine Unternehmen zu positionieren und daraus richtig viel Geld zu verdienen.“
00:28:54: „Das heißt, wir haben, was wir bei den Ökonomen als ,Nudging‘ verstehen: Wo also klar ist, hier wird der Nutzer allein schon durch das Design der Anfrage dahin bewegt, bei allen Dritten das Tracking zu verbieten, aber bei Apple selbst personalisierte Werbung zu erlauben.“
00:38:04: „Rund 80 Prozent – und das schon seit vielen Jahren – der Erlöse von Apple kommen aus dem Hardware-Segment.“